Jahresrückblick 2020

Mein mehr und weniger persönlicher Jahresrückblick

Was war das nur für ein Jahr. Aufregend – teils im besten und teils im schlechtesten Sinne. Vermutlich sehr häufig eher im schlechten Sinn und mit Sicherheit lässt sich eines sagen: Wir haben alle nicht erwartet, dass dieses Jahr so wird. Na gut, außer vermutlich die Verschwörungstheoretiker, denn sie haben es schon immer gewusst.

Ich will das „böse C-Wort“ gar nicht umgehen. Corona hatte uns alle fest im Griff. Aktuell sterben täglich über 1000 Menschen in Deutschland am Corona-Virus und bis diese Pandemie besiegt ist, wird es noch Monate dauern. Wisst ihr noch, wie ihr in 2020 gestartet seid? Voll Zuversicht wahrscheinlich, so wie ich. Das neue Jahr beginnt immer mit großen Versprechungen und es wird alles noch besser werden. Ein neues Jahr, ein neues Kapitel. 

Dieses Jahr wollte ich Reisen. Ich wollte raus und neues entdecken. Mit meiner Mama bin ich Anfang des Jahres in der Karibik gewesen und ich denke, ich habe keinen so schönen Ort vorher gesehen. Glasklares Meer und grüne Hügel. Weißer Strand und Kokosnüsse am Straßenrand – wie im Film. 

Eigentlich wollte ich auch unbedingt Israel sehen in diesem Jahr. Diesen Urlaub nehme ich mir fest fürs nächste vor.

Dieses Jahr hat für mich auch ganz persönlich an einigen Ecken und Enden eine ganz andere Wendung genommen, als ich es vielleicht erwartet hätte. Ich habe dieses Jahr unheimlich viele neue Leute digital kennengelernt, habe mich in einen Shitstorm mit Rechten gewagt und „Twitter angezündet“ (das Calice d’Oro ist immer noch das beste Restaurant in Berlin) und auch den ein oder anderen mit Linken gehabt. Ich habe unüberlegte Postings und Stories abgesetzt. Ich habe viele Freunde nicht sehen können, die mir in den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen sind. Ich habe mein Studium unterbrochen. Ich habe mich fürchterlich gestritten. Ich habe gelernt, dass gebrochene Herzen keine Floskel sind, sondern dass das wirklich weh tut. Ich habe gelernt, dass ich meinen eigenen Kopf nicht immer durchsetzen kann. Ich habe geweint. Ich war wütend, weil ich aus Wut weinen musste. Ich habe mich gequält. Ich habe mich geärgert. Aber ich bereue nichts.

Ja, das war möglich und ja, da erinnern wir uns fast schon nicht mehr dran: Leute treffen. Nora und ich haben uns im Februar erst wirklich kennengelernt und dann den Podcast WOMENSPLAINING gestartet. Das wahrscheinlich beste Projekt 2020 für mich. Durch diesen Podcast lerne ich, in ihm philosophiere ich und er bereichert mich. Nora ist die beste Begegnung für mich 2020 und ich bin unheimlich stolz auf das, was wir da auf die Beine stellen. Stay tuned for 2021 – es wird viel spannendes Neues passieren.

Hier haben wir uns im Juli in Berlin getroffen um mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Folge aufzunehmen. 

Dieses Jahr hat mir so viel gegeben, für das ich dankbar bin. Es gab mir einen Freund, der mich angerieben hat. Es gab mir eine Freundin, mit der ich das aufregendste Projekt überhaupt angestoßen habe. Es gab mir viele unglaubliche Kontakte zu beeindruckenden Frauen. Es gab mir intime Abende mit meinen Freundinnen mit ehrlichen Worten. Es gab mir neue Chancen. Das Jahr hat mir gezeigt, wer bleibt, selbst wann man sich nicht sieht und wer geht.  Es gab mir Vertrauen in mich selbst. Es gab mir die Fähigkeit auch kritischer mit mir selbst zu sein und einzusehen, wenn ich einfach falsch liege (auch wenn ich diese Fähigkeit im nächsten Jahr ausbauen muss). Dieses Jahr hat mir die wahrscheinlich aufregendste Aufgabe gegeben, die ich je hatte. Es hat mir gezeigt, dass in mich Vertrauen gesetzt wird. In der Womensplaining-Weihnachtsfeier mit Nora habe ich daher völlig zurecht gesagt, dass mein größter persönlicher Erfolg ist, dass ich zufrieden und mit mir im reinen ins nächste Jahr gehe. Denn mein persönliches Jahr 2020 war ok. Berauschend sicherlich nicht, aber stabil.

Was kommt im nächsten Jahr? Erst mal muss Norbert Röttgen Parteivorsitzender werden und dann holt die CDU bei der Landtagswahl 2021 in Thüringen ordentlich Prozente und Direktmandate. Eins kann man schon verraten: Es wird digital mit mir weitergehen. 

Das sind meine kleinen-großen Vorsätze für den Anfang des Jahres.

Hoffnung – das ist mein Wort für 2021. Ich hoffe, dass wir diese Pandemie überstehen. Ich hoffe, dass unsere Wirtschaft, das Handwerk, der Mittelstand, die Gastronomen und Veranstaltungswirte, alle die, die aktuell um ihre Existenz bangen, wieder auf die Beine kommen. Ich hoffe, dass ich meinen Weg gehen werde. Ich hoffe auf mehr Europa und Union, mehr digitale Schule, schnellere Schulsanierung, eine grandiose BUGA ’21 in Erfurt, neue Freunde, neue Chancen. Ich hoffe, dass 2021 so viel besser wird als 2020 es für uns alle zusammen war. Ich bin zuversichtlich. Ihr auch?

„Das Beste liegt immer vor uns, nie hinter uns.“

(Das ist für alle, die noch ganz dringend nach einem Spruch für ihr Wand-Tattoo suchen 😉)

LEO-Club sammelt Müll im Steiger

Gutes tun, auch wenn es schwierig ist – das hat sich der LEO-Club vorgenommen und deswegen waren wir im Steiger Müll sammeln. Eigentlich ist das die Zeit, in der wir auf dem Fischmarkt Glühwein ausschenken, aber diese Aktion war auch super schön. Den Artikel dazu gibt’s hier.

Deutschlandfunk Nova Interview

Fördern statt quotieren!

„Wenn wir es nicht schaffen, an den Direktmandaten Frauen zu kriegen, die sich dort durchboxen und sagen ‚Das ist mein Mandat, das will ich hier im Wahlkreis gewinnen‘, dann bringt uns auch eine Frauenquote nichts.“

Mit dem Deutschlandfunk Nova habe ich über die innerparteiliche Frauenquote gesprochen. Zum ganzen Beitrag geht es hier.

 

Land und Stadt lassen Kindergärten im Stich

Zum Artikel der Thüringer Allgemeine geht es hier!

Nachdem Anfang dieser Woche durch das Land eine neue Corona-Verordnung erlassen wurde und die Verantwortung im Kita-Bereich weitestgehend auf die Kommunen abgeschoben wurde, erklärte Minister Helmut Holter am Dienstag, dass Kindergärten ab dem 18. Mai bis zum 15. Juni in den eingeschränkten Regelbetrieb eintreten sollen.

Wie, das jedoch überließ man den Kommunen vollumfänglich. „Es kann nicht sein, dass man die Kommunen so konzeptlos allein stehen lässt und sich aus der Verantwortung stiehlt!“, meint CDU-Stadträtin Lilli Fischer.

 

Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke legte am Freitag nun den Plan der Landeshauptstadt vor, der vorsieht, dass jeder Kindergarten sein eigenes Konzept braucht und entwickelt. „Man reicht die Verantwortung also immer weiter runter und nach drei Tagen fällt der Stadt ein, dass sie lieber nichts machen wollen. Sollen Kindergärten jetzt über das Wochenende hinweg plötzlich umfängliche Konzepte entwickeln? Das ist utopisch“, sagt Fischer dazu. „Kindergärten, die bereits am 18. Mai öffnen wollen würden, können dies gar nicht tun.“

Hinzukommt, dass das rollierende System, das von der Landesregierung vorgeschlagen wurde ebenso an der Realität der Familien vorbei geht, wie die fehlenden Maßnahmen zur Unterscheidung von Kindern, deren Eltern in  systemrelevanten Berufen angestellt sind, zu anderen Kindern. Sachsen macht vor, wie die Öffnung von Kindergärten funktionieren kann und die CDU-Stadtratsfraktion drängt auf die Orientierung an diesen Regelungen.

„Stadt und Land fehlt der Plan und mit dieser Planlosigkeit lässt man nun die Kindergärten allein. Damit macht man die Kleinsten unserer Gesellschaft zum größten Verlierer der Krise. Traurig“, schließt Lilli Fischer ab.